Was ist der Unterschied zwischen Cognac und Branntwein?

Wo wird Branntwein hergestellt?
Branntwein wird grundsätzlich auf der ganzen Welt produziert (üblicherweise in Weinregionen) und kann auf dem Etikett ganz einfach die Aufschrift „Branntwein“ tragen, kann aber auch mit dem Markennamen auf der Flasche versehen oder nach einer Region benannt sein. Im Vereinigten Königreich richtet sich die Bezeichnung eines Branntweins gern nach der verwendeten Fruchtsorte, so wie beim englischen Apfel- oder Traubenbranntwein. In Deutschland begegnet man ihm schlicht als Branntwein, doch es gibt auch einige Marken mit Kultstatus, wie beispielsweise Asbach. Die berühmtesten Regionen, die als Namen auf den Flaschen wiederzufinden sind, liegen hingegen in Frankreich. Die drei bekanntesten sind Armagnac, Calvados und natürlich die Gegend um Cognac.

Cognac: der edelste aller Branntweine
Cognac ist ein Weinbrand, der benannt ist nach dem gleichnamigen Städtchen im Südwesten Frankreichs, und er wird schon seit über dreihundert Jahren aus den Trauben der umliegenden Weinberge hergestellt. Den Namen Cognac dürfen dabei nur Spirituosen tragen, die nach strengen Regeln produziert wurden, zu denen auch zählt, dass nur offiziell zugelassene Rebsorten (in erster Linie Ugni blanc) verwendet werden dürfen, dass der Cognac nicht nur einmal, sondern zweimal in kupfernen Brennblasen destilliert werden und dass er für die Reifung mindestens zwei Jahre in französischen Eichenholzfässern lagern muss.
Die größte und berühmteste Cognac-Brennerei ist Hennessy, gegründet 1765 von Richard Hennessy. Hennessy bezieht seinen ganzen Stolz daraus, dass nur Trauben aus den besten vier der insgesamt sechs Grand Crus verarbeitet werden: Grande Champagne, Petite Champagne, Borderies und Fins Bois, und produziert Cognacs aller Qualitätsstufen von VS bis zur Krönung des Hennessy Cognac-Sortiments: der Cuvée „Richard Hennessy“. Was Hennessy Cognac wirklich einzigartig macht, ist ein Vorrat von 300.000 Fässern mit altem Weinbrand, auch bekannt unter dem französischen Namen Eau de Vie, von denen man jeden einzelnen vor dem Verschneiden mindestens 50 Jahre (und sehr häufig sogar noch wesentlich länger) reifen lässt. Die Verwendung solcher über Jahre gealterten Tropfen für die Assemblage erklärt die unglaubliche Komplexität und das herrliche Aroma, mit dem jeder Cognac aus dem Hause Hennessy begeistert.

Je älter, desto besser
Cognac wird gemäß seinem Alter klassifiziert und wird dabei nach dem jüngsten, für den Verschnitt verwendeten Eau de Vie eingeordnet. Es gibt zahlreiche Kennzeichnungen, aber die gebräuchlichsten sind folgende: Drei Sterne (***) oder VS (Very Special) bedeutet, dass das jüngste Eau de Vie mindestens zwei Jahre in Eichenholzfässern gereift sein muss. Bei VSOP (Very Special Old Pale bzw. Very Superior Old Pale) ist die jüngste Partie vier Jahre gereift, und bei XO (Extra Old), auch bekannt als Napoléon, beträgt die Mindestreifezeit sechs Jahre. In der Realität beträgt das Durchschnittsalter bei einer Cuvée jedoch 20 Jahre und mehr.